Groupware-Lösungen im Vergleich Drei große Systeme dominieren heute den Groupware-Markt: Microsofts Exchange, Lotus' Domino und Novells Groupwise. Scalix will das Erbe von HPs Openmail antreten, dem ehemaligen Vierten im Bunde der aus E-Mail-Systemen entstandenen Produkte. Außer natürlich Exchange laufen diese Systeme auch unter Linux - unter einer OpenSource Linzenz steht allerdings nur Scalix. Drei der Systeme -- Exchange (hier nur als "Referenz" betrachtet), Groupwise und Scalix -- haben eine in Grundzügen ähnliche Geschichte und Ausrichtung. Sie sind seit sehr langer Zeit auf dem Markt und haben sich von ihren Anfängen als E-Mail-Lösungen hin zu dem entwickelt, was man heute landläufig unter Groupware versteht. Lotus Notes/Domino hatte von Beginn an den Fokus auf Collaboration. Neuere Entwicklungen wie Instant Messaging (IM) integrieren die Hersteller allerdings nur zögernd in ihre Systeme. In den Grundfunktionen erfüllen alle Lösungen die täglichen Anforderungen -- kein Wunder, sind doch alle schon über zehn Jahre am Markt. Trotzdem unterscheiden sich die Lösungen in ihrer Ausrichtung. Exchange setzt stark auf die Integration in den Rest der Microsoft-Welt und den "Anywhere Access". Lotus Notes verfügt über ausgeprägte Erweiterungs- und Programmiermöglichkeiten. Novells Groupwise bietet einige Erweiterungen in Richtung Instant Messaging und läuft auf vielen Plattformen, sowohl als Server als auch als Client. Scalix ist das einzige Produkt ohne eigenen Fat Client, aber auch das einzige der hier betrachteten Produkte unter einer Open-Source-Lizenz. Darüber hinaus hat es ein attraktives Preismodell. Neben den bereits beschriebenen "großen Vier" gibt es natürlich viele weitere Groupware-Lösungen. An dieser Stelle sollen - soweit die Zeit reicht - einige weitere vorgestellt werden, die auf Linux laufen. Einige davon sind freie Software, andere nicht. Diese Lösungen haben oft einen etwas anderen Ansatz als die "alteingessenen": sie bedienen ein breiteres Anwendungsspektrum, bieten dafür aber oft nicht dieselbe Detailtiefe in den Grundfunktionen. Der Groupwaremarkt entwickelt sich derzeit sehr dynamisch. An dieser Stelle kann kein kompletter Überblick gegeben werden. Vielmehr werden an einigen Beispielen Trends und Möglichkeiten aufgezeigt: Kolab, OpenGroupware.org, Open-Xchange und Zarafa. Außerdem wird ein sehr kurzer Einblick in einige rein Web-basierte Lösungen gegeben: phpGroupWare/eGroupware, PHProjekt und Horde Groupware. Eine genauere Behandlung der meisten Lösungen findet sich in der Groupware Studie der iX (Januar 2007). Außerhalb der Welt der etablierten Systeme stellt sich die Groupware-Welt recht bunt dar. Die beispielhaft ausgewählten Systeme zeigen, dass es durchaus verschiedene Ansätze gibt, das Thema anzugehen. Die webbasierten Lösungen gehen im Funktionsumfang teilweise deutlich über das hinaus, was Outlook bietet. Andererseits zeigen Sie Schwächen in der Anbindung von mobilen Endgeräten, die häufig über Outlook als Umweg angebunden werden müssen. Insgesamt bieten sich jedoch viele Möglichkeiten, auf Exchange, Notes & Co zu verzichten und trotzdem eine umfagnreiche Groupware zu bekommen.