Dieser Vortrag wird sich mit Open-Source-Konzepten in der Wissenschaft am Beispiel des Physik-Experimentes "IceCube" am Südpol der Erde befassen. Er soll dem Hörer ermöglichen einen kleinen Einblick in ein aktuelles Physik-Großexperiment zu bekommen und zu erfahren, wie die Anwendung von Open-Source-Konzepten in einer 300 Wissenschaftler-starken Kollaboration die Arbeit erleichtert. Bei IceCube handelt es sich um ein Neutrino-Teleskop, das derzeit am geografischen Südpol der Erde aufgebaut wird. Mit diesem Teleskop wird u.a. nach Neutrino-Teilchen-Quellen im Universum gesucht. Es besitzt ein Volumen von einem Kubikkilometer. Das Eis der Antarktis wird dabei selbst als Detektormaterial zum indirekten Nachweis der Neutrino-Elementarteilchen genutzt. Der Vortrag wird eine kurze Einführung in die Teilchenphysik geben, bevor das physikalische Messprinzip von IceCube erläutert wird. Die Software zur Datennahme und zur Datenanalyse wird von den Wissenschaftlern selbst entwickelt und den anderen Kollaborationsmitgliedern frei zur Verfügung gestellt. Das IceCube-Experiment ist KEIN Open-Source-Projekt. Trotzdem werden intern Open-Source-Konzepte genutzt die die Zusammenarbeit der Wissenschaftler erleichtern bzw. erst ermöglichen, sodass die Kollaboration als eine "Quasi-Open-Source Community" aufgefasst werden kann. Nach einer Einführung in das Software-Framework "IceTray" zur Datenaufzeichnung und Datenanalyse werden die einzelnen verwendeten Open-Source-Konzepte genannt und deren Nutzung am Beispiel von IceCube erläutert. Die offizielle Website von IceCube ist http://icecube.wisc.edu. Ein Blick auf sie lohnt sich.